Warum übersetzungsgerechtes Schreiben sinnvoll ist
Übersetzungsgerechtes Schreiben bedeutet bereits bei der Erstellung eines technischen Textes eine nachfolgende Übersetzung zu berücksichtigen. So werden Übersetzungsprobleme vermieden, Kosten reduziert und die Verständlichkeit erhöht. Worauf es beim übersetzungsgerechten Schreiben ankommt, wird in der folgenden Blog-Serie beleuchtet. Im ersten Teil geht es um die Gründe, warum man übersetzungsgerecht schreiben sollte. Im zweiten Teil widmen wir uns den Themen Terminologie und kontrollierter Sprache. Im dritten und letzten Teil liegt der Schwerpunkt auf der Formatierung und Styleguides.
Vorteile von übersetzungsgerechtem Schreiben
Deutsche Firmen sind Weltmeister im Exportieren von Maschinen, Anlagen und Produkten. Laut dem Lexikon der deutschen Weltmarktführer gibt es in Deutschland knapp 1500 Weltmarktführer, die meisten davon sitzen in Baden-Württemberg. Das Übersetzen von technischen Dokumenten wie Betriebsanleitungen ist also nicht nur Kür, sondern Pflicht für viele Unternehmen, die ins Ausland verkaufen. Die EU-Maschinenrichtlinie verlangt, dass Betriebsanleitungen stets in der Amtssprache oder den Amtssprachen des Landes vorliegen müssen, in denen die Maschine/Anlage in Umlauf oder Betrieb gebracht wird. Wenn also eine deutsche Firma Maschinen nach Spanien, Frankreich oder Lettland verkauft, müssen die technischen Anleitungen in den entsprechenden Landessprachen vorliegen. Auch das Produkthaftungsgesetz schreibt vor, dass die Gebrauchsanweisung eines Produktes leicht verständlich, übersichtlich und mit den nötigen Warnhinweisen versehen sein muss. Rechtsstreitigkeiten zur Haftung haben bei korrekter Übersetzung keine Chance mehr.
Die Verständlichkeit einer Montage- oder Betriebsanleitung ist nicht nur regulatorisch notwendig, es ist auch wichtig, dass den Bedienern dieser Maschinen die Informationen in ihrer Muttersprache zur Verfügung stehen. Nur so kann ein sicherer und präziser Einsatz der Maschine gewährleistet werden. Auch im Marketing wächst die Akzeptanz eines Produktes, wenn die Verständlichkeit durch die Muttersprache vorhanden ist.
Wenn Texte ohne internationale Ausrichtung verfasst wurden, bedeutet das oft einen höheren Aufwand für muttersprachliche Übersetzer. Bis die Texte verstanden und korrekt lokalisiert wurden, erhöht sich der Übersetzungsaufwand in Zeit und Geld erheblich. Kommen Korrekturschleifen oder gar Änderungen des Ausgangstextes aufgrund gefundener Fehler hinzu, steigen die Kosten und die Deadline wird immer enger.
Übersetzungsgerechtes Schreiben von technischen Dokumenten hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Kosten und den Zeitaufwand, sondern ganz erheblich auf die Qualität des Textes. Durch den Einsatz von Translation Memory Systemen und weiteren computergestützten Werkzeugen (z. B. Terminologiedatenbanken, dazu mehr im zweiten Teil dieser Blogserie) können die Gesamtkosten reduziert und Durchlaufzeiten verkürzt werden, vor allem, wenn man ein Quelldokument in mehrere Sprachen parallel übersetzen möchte.
Inhaltliche Fehler, Rechtschreibfehler usw. erschweren dem Übersetzer nicht nur die Arbeit, sie kosten Zeit, Geld und wirken sich negativ auf die Qualität eines Dokumentes aus. Mit übersetzungsgerechtem Schreiben vermeidet man diese Fallen und erhält qualitativ hochwertige Übersetzungen.
Terminologie: die Basis für übersetzungsgerechtes Schreiben
Um inhaltlich optimale Ausgangstexte zu verfassen, ist die Verwendung konsistenter Terminologie unabdingbar. Was das genau bedeutet, beleuchten wir im zweiten Teil dieser Blogserie.
Im dritten Teil widmen wir uns den Formatierungsregeln und dem Layout eines Textes und wie man diese beim übersetzungsgerechten Schreiben richtig einsetzt.
Brauchen Sie noch mehr Argumente, um in Ihrem Unternehmen übersetzungsgerechtes Schreiben zu etablieren? Sprechen Sie uns gerne an! Die Projektmanager und Projektmanagerinnen von COMLOGOS stehen Ihnen jederzeit beratend und unterstützend zur Seite.