TEKOM 2019 – WIE GEHT DIE REISE WEITER?
ZWISCHEN MASCHINELLER ÜBERSETZUNG UND POSTEDITING
Maschinelle Übersetzung funktioniert – immer öfter
Schon lange ist sie in aller Munde – die maschinelle Übersetzung (MÜ). Seit den Anfängen der MÜ hat sich einiges getan. Kryptische, unverständliche und rätselhafte Übersetzungsvorschläge diverser Anbieter sind Geschichte.
Mit der neuronalen MÜ wurde ein Durchbruch erzielt, an den noch vor 10 Jahren niemand glauben wollte. Jetzt ist sie da, die MÜ. Eigentlich ein Grund zum Feiern. Endlich können Tausende Wörter innerhalb kürzester Zeit übersetzt werden und das Beste: Das, was die Maschine ausspuckt, ist sogar verständlich und oft richtig!
Da fragt man sich doch, wo das Ganze hinführt. Was wird aus der Übersetzungsbranche und den Übersetzern? Verlieren Sie von heute auf morgen ihre Lebensgrundlage? Ist es wirklich so einfach? Und welche Rolle spielen wir als Übersetzungsagentur in dieser Geschichte? Fragen über Fragen!
Mit intensiver Projektarbeit auf der Suche nach Antworten
Unsere Reise beginnt vor Jahren auf der tekom in Stuttgart und dieses Jahr ging sie intensiv weiter. Auf dieser Messe für technische Kommunikation sollten wir doch Antworten finden. Immerhin treffen sich hier die großen Entwickler, Übersetzungsdienstleister und technischen Redakteure.
Schnell wurden wir auf den Boden der Tatsachen geholt. In Vorträgen wie „Mensch oder Maschine“ und „Was die MÜ mit dem Berufsbild Übersetzen macht“ wurde das Thema umfassend diskutiert. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Da steckt mehr dahinter.
Klingt die maschinelle Übersetzung auch noch so gut, findet sich beim näheren Hinschauen doch noch die ein oder andere Tücke. Dachten wir zunächst noch, dass Marketingtexte sich überhaupt nicht für MÜ eignen – immerhin erfordern diese Kreativität! – mussten wir doch feststellen, dass auch diese Texte teilweise gut funktionieren können – zumindest für die interne Unternehmenskommunikation.
Mindestens ebenso überrascht waren wir bei Texten aus dem IT-Bereich, denn diese wiesen erhebliche Mängel auf und waren ohne den Ausgangstext kaum zu verstehen. Gerade hier hatten wir uns mehr von der Maschine erhofft. Welchen Schluss können wir daraus ziehen? Nun ja, sicherlich lassen sich einige Texte für maschinelle Übersetzungen weitgehend ausschließen, MÜ ist und bleibt dennoch eine Lösung, die in Betracht zu ziehen ist.
Der Übersetzer im Wandel der Zeit
Aber gut, jetzt wissen wir, dass es keine pauschale Antwort auf die Frage gibt: Ist mein Text für MÜ geeignet? Immerhin eines ist gewiss: Es gibt weiterhin Arbeit und Chancen für unsere Übersetzer! Sie können jetzt als Posteditoren die Texte der MÜ prüfen. Super Idee! Da wird einmal die Rechtschreibprüfung aktiviert, die gröbsten Fehler werden ausgemerzt und fertig. Doch damit ist es nicht getan.
Oft fallen die Fehler der Maschine nicht auf den ersten Blick auf – hier wird ein geschultes Auge benötigt. Unsere Übersetzer müssen sich weiterbilden und lernen, wie sie sich auf die Suche nach Fehlern machen können. Das Ganze wird erst dann perfekt, wenn der Übersetzer seine eigene Kreativität hintenanstellt und lernt, sie bewusst einzusetzen – denn zu viel soll er schließlich auch nicht anpassen!


WAS KANN ICH ALS KUNDE SPAREN?
Bleibt noch die letzte Frage: Wenn das alles nur durch eine Maschine läuft und danach nur noch letzte Korrekturen gemacht werden, wie viel darf die MÜ inkl. Postediting dann noch kosten? Tatsächlich kann hier einiges eingespart werden – und zwar auf allen Seiten. Je nach Projekt lassen sich sowohl Kosten als auch Bearbeitungszeit verringern. Doch wie groß dieses Einsparpotenzial ist hängt von zahlreichen Faktoren ab. Nicht zuletzt ist die technologische Ausrüstung ausschlaggebend für die Qualität der MÜ. Nur eine sorgfältig trainierte Maschine kann zu qualitativ hochwertigen Übersetzungen führen.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir uns vor, nach und während der Tekom intensiv mit dem Thema MÜ auseinandergesetzt. Wir freuen uns darauf, nun gemeinsam mit unseren Kunden und geschulten Posteditoren in ein neues Zeitalter zu reisen. Für die Reise haben wir einiges im Gepäck. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, lesen Sie unser eBook zur MÜ und kontaktieren unser erfahrenes Projektmanagement, das gerne gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz eigene Reise plant!
Wie geht es weiter?
Wir haben Sie neugierig gemacht? Dann begleiten Sie uns auf unserer nächsten Etappe. Hier berichten wir von der BDÜ-Konferenz, die vom 22.-24.11.2019 in Bonn stattgefunden hat. Diese Gelegenheit haben wir genutzt, um hautnah Erfahrungsberichten von Posteditoren zu lauschen.
Ihr Vorteil: unser Projektmanagement