DAS TRANSLATIVE ÖKOSYSTEM 4.0

Wenn ich in der Stuttgarter Carl Benz Arena eines neu gelernt habe, bzw. ein altbekanntes Wort neu zu begreifen gelernt habe, dann ist es das Wort „Ökosystem“.

Terminologie

Veranstaltungsort Digitalgipfel Stuttgart

Ob es sich um Infrastrukturen, Entwicklungs- und Testumgebungen oder um Betriebsmodelle handelt: der Digitalist 4.0 spricht nur noch vom Ökosystem. Das Ökosystem Apple oder SAP, das Ökosystem Automotive oder Kostenrechung, alle Modelle dieser neuen Digitalen Welt 4.0 sind Ökosysteme.

So weit so gut. Wir sind ja auch eines. Die Translation ist auch ein Ökosystem und die Definition gilt exakt, wenn man nur den ersten Teil verwendet, denn „ein Ökosystem setzt sich aus unbelebten (abiotischen) und belebten (biotischen) Komponenten zusammen“ – so hat es die Biologie festgelegt. Die belebten Komponenten sind unsere Übersetzer, Post-Editoren und Projektmanager, unsere Kunden und Auftraggeber sowie deren Kunden. Abiotische Komponenten sind in unserem Fall Projektmanagement- und CAT-Tools, neuronale Systeme für maschinelle Übersetzungen, Datenbanken, Mail- und Monitoring- bzw. Controlling-Instrumente.

Auf dem Digitalgipfel 2019 Wirtschaft 4.0 BW am 11. April in Stuttgart konnten sich dem Besucher faszinierende Aus- und Einblicke in die digitale Wirtschaft des 21. Jahrhunderts erschließen. Gegen Ende der Veranstaltung kam ich fast zu dem Schluss, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis Scotty mich wirklich mal „upbeamen“ wird.

Maschinelle Übersetzung

Prof. Dr. Cédric Villani, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber (v.l.n.r.)

Prof. Dr. Cédric Villani, Abgeordneter der französischen Nationalversammlung, Träger der Fields-Medaille und europaweit anerkannter KI-Experte, sowie KI-Pionier Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber (im Bild mit der Wirtschaftsministerin) ist es mühelos gelungen, der Veranstaltung einen besonderen Rahmen und Status zu verleihen. Gastgeberin und Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut brachte das Motto des Tages vor 1.800 Gästen recht schnell auf den Punkt:

„Der breite Einsatz von KI bietet herausragende Wachstumspotentiale für die Wirtschaft in Baden-Württemberg. Wir haben die Chance, betriebliche Prozesse effizienter zu gestalten, Produkte und Dienstleistungen noch intelligenter – nämlich kognitiv – zu machen und letztendlich komplett neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, um damit dann auch international zu punkten.“

„BEAM ME UP, SCOTTY!“

Nein, es ist wirklich nicht mehr lang, bis Scotty und auch Pille an der Reihe sind. Die maschinellen neuronalen Netzwerke haben die Macht bereits übernommen. Prof. Schmidhuber musste angesichts der vielen Beispiele aus den baden-württembergischen High-Tech-Zentren Stuttgart und Karlsruhe keine große Überzeugungsarbeit leisten, schnell kam die Botschaft der Veranstaltung bei den interessierten Zuhörern an: „Die digitale Zukunft ist bereits da, wir stecken schon mitten drin.“

Unsere global-dezentrale Wirtschaftsstruktur und gerade auch die kleinen und mittleren Unternehmen in der Fläche des Landes haben die Gestaltung der digitalen Transformation angenommen. Gerade wir in Baden-Württemberg liefern unseren Beitrag zur Positionierung unseres (digitalen) Wertesystemes gegen das Ökosystem der totalen Überwachung, wie man es im fernen Osten lebt und auch gegen die Monopolplattformen auf der anderen Seite des großen Teiches.

Da es sich bei diesem digitalen Weg 4.0 für jeden einzelnen von uns dennoch um einen bisweilen steinigen, auf jeden Fall aber langen Weg handelt, soll uns zum Abschluss mit einem weisen Wort des Physikers Georg Christoph Lichtenberg (1742-99) geholfen sein:

„Es ist nicht gesagt, daß es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muß es anders werden.“

Haben Sie Mut, das neuronale Ökosystem wartet nicht!

Maschinelle Übersetzung.

Wir danken KD Busch für das Bild der drei Hauptredner.
Bild Carl Benz Arena: HPE
| HPE 17. April 2019 |